Zu den unbeliebtesten Tätigkeiten zählt bei vielen (auch bei mir) vermutlich das Packen der Taschen.
Reiserucksack oder Koffer?
Apropos Taschen: Ich persönlich bin eher der Rucksack-Reisende. Das liegt zum einen daran, dass ich gar keinen Reisekoffer habe. Zum anderen war ich in meinen Urlauben fast nie mit Auto unterwegs und finde für längere Fuß- und Bus-/Bahnwege einen Reiserucksack auf dem Rücken irgendwie praktischer als so einen Rollkoffer hinter mir herzuziehen. Hätte ich die ganze Zeit ein Auto im Urlaub bei mir, muss ich aber zugegeben, dass ein Koffer vielleicht doch angenehmer sein könnte, da das Gewicht dort ja hauptsächlich vom Erdboden und nicht von mir getragen werden muss.
Wie geht es euch damit? Seid ihr eher der Koffer- oder der Rucksack-Typ? Lasst es uns doch mal in den Kommentaren unten wissen.
Eine Frage, die ich mir eigentlich vor jeder Reise stelle, ist, ob der Platz in meinem Rucksack wirklich reicht. Ich habe einen Osprey Kestrel 58* mit 58 Litern Fassungsvermögen, was nicht wenig, aber auch nicht übermäßig viel ist. Und tatsächlich hat sein Platz für längere Reisen fast nie ganz hundertprozentig gereicht. Allerdings hatte ich sowieso fast immer noch eine zweite, kleinere Tasche (einen Beutel oder kleinen Rucksack) mit, den ich dann vorne getragen habe, der dann auch gleich mein Handgepäckstück war. Beides zusammen hat dann eigentlich immer gereicht und ich war damit gleich für die Flüge/Bus- und Bahnfahrten insofern gewappnet, als dass ich alles wichtige griffbereit in meinem kleinen Handgepäck hatte und eigentlich nie an den großen Rucksack dranmusste (was im Flugzeug ja eh nicht geht).
Sind Reiserucksäcke als Aufgabegepäck erlaubt?
Was uns immer wieder am Flughafen auffällt, ist, wie wenig Leute dort mit Reiserucksack einchecken. Gefühlt sind 99 Prozent der Menschen mit Koffer unterwegs. Auch wurden wir schon des Öfteren vom Flughafenpersonal gefragt, was das (die Reiserucksäcke) ist und was sich darin befindet, worauf wir immer verwundert so etwas wie „Naja, normales Gepäck halt: Kleidung, Pflegeprodukte, …“ geantwortet haben.
Am Ende waren die Rucksäcke aber nie ein Problem, an manchen Flughäfen gabe es sogar spezielle Plastikschalen mit Spanngurten, in die man diese vor der Gepäckabgabe legen und festmachen konnte. Damit auf dem Weg auf den Laufbändern bis ins Flugzeug und zurück auch wirklich nichts hängenbleibt oder abreißt, ziehen wir vor der Gepäckabgabe immer die Regenhülle des Rucksacks soweit wie möglich um ihn herum und ziehen alle Schlaufen und Gurte so eng wie möglich zusammen, damit da auch ja nichts heraushängt oder herumschlingert. Bisher ist so nie etwas passiert und ein Blick auf die mittlerweile doch etwas verschrammte Regenhülle zeigt, dass es auf jeden Fall gut ist, den Rucksack nicht einfach so aufs Gepäckband zu legen.
Alternativ könnt ihr natürlich auch einen großen, stabilen, wiederverwendbaren Plastiksack kaufen, in den ihr den Rucksack steckt und diesen z.B. mit stabilem Kabelbinder verschließen. Macht aber vorher am Rucksack unbedingt ein Schild mit eurem Namen usw. dran, sollte der Sack doch irgendwie aufgehen und sich vom Rucksack trennen.
An manchen Flughäfen gibt es auch die Möglichkeit, den Rucksack in Plastikfolie einzuwickeln. Das ist aber natürlich umwelttechnisch nicht gerade nachhaltig, aber bei so einem Flug wahrscheinlich das geringste Problem.
Was nehme ich alles mit?
Nun zum Packen: Auch, wenn es komisch klingt, ich fange damit meistens schon 1 bis 2 Wochen vorher an. Dabei lege ich schonmal alle Kleinigkeiten außer der „normalen“ Kleidung hin, die ich auf keinen Fall vergessen möchte. Oft fallen mir dann später im Alltag in meiner Wohnung dann immer mal wieder Dinge auf, die ich vergessen habe (und noch dazulegen kann).
Vor dem Abreisetag lege ich dann auch die Kleidung mit daneben und gehe dann nochmal alles durch und sortiere es nach „das brauche ich unbedingt“, „das wäre schon sehr praktisch“ und „das kann notfalls auch zuhause bleiben“. Dann packe ich alles probeweise in meine Tasche(n) und schaue, ob das wirklich alles hineinpasst. Falls dem nicht so ist, lasse ich die Dinge der letzten Kategorie eben daheim.
Aber was genau habe ich denn nun in die USA und Mexiko mitgenommen? Das hängt natürlich auch ein Stück weit vom erwarteten Wetter und Temperaturen ab. Für Mai/Juni USA und Juli in Mexiko landete schließlich Folgendes in meinem Gepäck:
Packliste (kleiner Handgepäck-Rucksack):
- Portemonnaie (darin, falls mir etwas zustoßen sollte, auch ein kleiner Zettel mit Infos zur Auslandskrankenversicherung)
- Sonnenbrille
- FFP2-Maske (war im April 2022 auf einigen Flügen noch vorgeschrieben)
- Zahnpflege-Kaugummis (für längere Reisen, bei denen Zähne-Putzen eher schwierig ist)
- Ohropax (um mal etwas Ruhe zu haben)
- kleine Hände-Desinfektion* (unter anderem dann zu empfehlen, falls man Essen anfassen möchte und sich vorher nicht die Hände waschen kann)
- Taschentücher (braucht man spätestens dann, wenn man sie nicht da hat)
- Pullover, falls es mal etwas kühl wird (nicht nur draußen, sondern auch drinnen, den Klimaanlagen sei dank)
- Regenschirm (falls es doch mal in Strömen regnen sollte und man seiner Jacke/der Regenhülle nicht vertraut)
- kleine Wasserflasche (muss natürlich spätestens an der Gepäckkontrolle ausgetrunken sein, lässt sich dann aber auch gut am Wasserhahn wieder auffüllen)
- dünne Regenjacke (könnte aber eventuell auch ins Aufgabegepäck)
- kleine Snacks für die Fahrt/Flug (am besten in einem Zipbeutel, damit ihr nicht lange suchen müsst)
Da ich unter anderem mit dem Flugzeug unterwegs war:
- Tüte mit Papierkram (Reisepass, Flugtickets, internationaler Führerschein, Auftragsbestätigung der ersten Unterkunft), damit ich bei der Kontrolle nicht lange suchen muss.
Apropos Papierkram: Ladet von den wichtigen Papieren (vor allem Reisepass, Krankenversicherung und Flugtickets) am besten eine Kopie in eine Cloud eurer Wahl hoch (zum Beispiel in die Cloud eures Smartphone-Accounts bei Google oder Apple) oder speichert sie euch einfach als Anhang in einer E-Mail. Falls ihr mal euer Gepäck verlieren oder bestohlen werden solltet, hättet ihr so wenigstens per Computer noch Zugriff auf eine Kopie davon, was im Notfall sicherlich Gold wert ist.
Für den Fall, dass euer Aufgabegepäck verloren geht/später ankommt:
- Zahnpasta und Zahnbürste
- Kleidung für 1 bis 2 Tage
Zipbeutel mit Technik (muss ja in der Sicherheitskontrolle meist extra hingelegt werden):
- Tablet
- Kamera + Ersatzspeicherkarten für die Kamera
- ein Extra-USB-Kabel (USB-C* oder Micro-USB*) (oft sind in Flugzeugen/Reisbussen/Bahnen nicht nur Steckdosen, sondern auch USB-Anschlüsse vorhanden, an denen ihr euer Handy dann laden könnt)
- Kopfhörer und einen Adapter, damit man auch zu zweit einen Film oder Ähnliches auf dem Tablet ansehen kann
- USB-Steckdosen-Adapter* und 3 bis 4 stabile USB-Kabel (USB-C* oder Micro-USB*) (die beste Reise-Anschaffung meines Lebens)
1-Liter-Zipbeutel mit Flüssigkeiten (jeweils max. 100 ml):
- Handcreme* (kann ich sehr empfehlen, falls ihr empfindliche Hände und Probleme mit fremden Seifen habt)
- Lippenpflege (gerade auf Reisen bekomme ich schnell Probleme mit trockenen Lippen)
Packliste (Aufgabegepäck, also der große Rucksack/Koffer)
Im oberen Rucksack-Fach (damit Kontrolleure gegebenenfalls gut rankommen):
- Medikamente: Hier gehen die Meinungen auseinander, ob Medikamente ins Handgepäck oder ins Aufgabegepäck gehören. Mein Eindruck war, dass es den Fluggesellschaften eigentlich egal ist. Habt ihr es im Handgepäck, nimmt es dort natürlich viel Platz weg. Habt ihr es im Aufgabegepäck, müsst ihr hingegen alles neu kaufen, falls es auf dem Flug verloren geht. Sollte es also Dinge geben, die sich nur schlecht neu besorgen lassen, tut diese am besten ins Handgepäck. Alles weitere zur Reiseapotheke findet ihr hier.
Im Hauptfach habe ich alles ein bisschen mit einzelnen Plastikbeuteln (normale durchsichtige Müllsäcke) unterteilt, die ich nach der Ankunft oder jedem Wohnungswechsel dann einfach aus dem Rucksack nehmen kann und gleich weiß, wo ich was finde:
Waschtasche/Kulturbeutel:
Hierdrin befand sich alles, was man im Badezimmer benötigt (Duschbad, Shampoo, Deo, Nagelschere, …) und das es vor Ort eventuell nicht immer gibt. Die schwierigste Frage ist hier sicherlich, wieviel man wovon mitnimmt. Dazu unten nochmal mehr…
Plastikbeutel mit normaler Kleidung:
Hier hatte ich die normale Kleidung (T-Shirts, Unterwäsche und Socken) für neun Tage mit, die ich wirklich jeden Tag anhatte. Einen Satz davon hatte ich bereits an und 1 bis 2 befanden sich beim Flug im Handgepäck. Circa alle acht Tage haben wir die getragenen Sachen dann gewaschen. Was es dabei so zu beachten gibt, findet ihr in meinem Beitrag über Waschmaschinen und andere Besonderheiten im US-Alltag.
Plastikbeutel mit spezieller Kleidung:
Hierzu zählte Kleidung, die ich nicht täglich brauchte:
- eine lange Hose (möglichst leicht)
- zwei kurze Hosen
- Unterhemd (falls es doch mal zu kalt wird)
- Wandersocken (gut gegen Blasen)
- Badehose
Zipbeutel mit Nützlichem:
- einige Ersatz-Zipbeutel und Ersatz-Müllbeutel (die gingen schneller kaputt als gedacht)
- ein USB-Ladegerät für den Zigarettenanzünder*, falls ihr euer Handy während der Autofahrten laden wollt (unsere Mietautos hatten aber alle schon einen USB-Anschluss)
Plastikbeutel mit Flip-Flops oder Badelatschen:
Das hätte ich im Nachhinein gern mitgenommen, dann aber doch zuhause gelassen, da ich dachte, dass die Hotels mit Pools, wie in Deutschland üblich, sowieso Badelatschen anbieten würden. Seid hiermit gewarnt: Das kam in den USA und Mexiko nie vor. Nach jedem Pool-Besuch bin ich also immer barfuß ins Zimmer zurückgetappst, was einige belustigte Blicke im Hotelfahrstuhl zur Folge hatte.
Plastikbeutel mit einem leichten, schnelltrocknenden Handtuch:
So ein leichtes, schnell trocknendes Handtuch* kann ich nur empfehlen, da es nicht viel Platz wegnimmt, aber doch manchmal sehr nützlich ist, wenn ihr im Pool oder Meer baden gehen wollt, es aber zu wenige Handtücher im Zimmer/Hotel gibt.
Kleines Erste-Hilfe-Päckchen:
Da ihr sicherlich nicht auf jede Wanderung eure gesamte Reiseapotheke mitschleppen wollt, empfehle ich euch, noch ein kleines Erste-Hilfe-Täschchen* mitzunehmen, in das ihr dann Dinge tun könnt, die ihr im Notfall gebrauchen könntet:
- Mini-Taschenmesser* (das gehört natürlich nicht ins Handgepäck!)
- 3 Verband-Klammern*
- Wunddesinfektionsspray*
- 3 elastische Fixierbinden* (8 cm x 4 m)
- 4 sterile Kompressen* (7,5 x 7,5 cm)
- Zeckenzange*
- 7 Pflaster*
Drogerien und Kosmetikprodukte
Wie gerade in der Packliste erwähnt, ist es beim Packen gar nicht so einfach, zu entscheiden, wieviel von welchem Kosmetikprodukt man auf so eine Reise mitnehmen sollte. Ich würde immer empfehlen, hier mal vor der Reise für zwei Wochen zu beobachten, wieviel man wovon pro Woche verbraucht und dann hochzurechnen, wieviel man für den Urlaub braucht. Bei drei Monaten Urlaub wäre das unter Umständen natürlich eine ganze Menge, das man nur ungern mitschleppen möchte. Falls ihr nicht so wählerisch seid, was eure Kosmetikprodukte angeht, sollte es kein Problem sein, unterwegs einfach etwas nachzukaufen oder durch in der Unterkunft vorhandene Produkte (Duschbad und Shampoo) wieder aufzufüllen. Solltet ihr, wie ich, bei manchen Dingen aber doch etwas mäkelig sein, beachtet, dass es selbst in den USA manchmal schwer sein kann, eine bestimmte Sache zu finden.
So haben wir überrascht festgestellt, dass es Drogerien mit einer so großen Auswahl wie dm oder Rossmann in den USA nicht wirklich zu geben scheint. „Pharmacies“ wie CVS oder Walgreens waren, provokant gesagt, meist eher auf Chips und Nachos als auf Kosmetikartikel spezialisiert und boten in der Regel auch nicht mehr Kosmetik-Auswahl als Supermärkte wie Target oder Walmart. Auch scheint es in den USA kaum Sprüh-Deos und neutraler riechende Produkte zu geben. Auch bei Shampoos und Duschbad gibt es, selbst wenn ihr in Deutschland internationale Marken nutzt, in den USA meist ganz andere Sorten, so dass ihr hier eventuell erst eine Weile herumprobieren und suchen müsst.
Da wir das lange Herumgestöbere und -gesuche in den Läden (vor allem beim Thema Sonnenschutz) irgendwann leid waren, haben wir angefangen, uns abends auf dem Sofa auf der Internetseite des nächstgelegenen Targets oder Walmarts die dort bestellbaren Kosmetik-Produkte anzuschauen und unsere gerade benötigten Produkte dort dann vorzubestellen und am nächsten Tag abzuholen.
Weitere Vorbereitungen am Abreistag
Vergesst neben dem Packen nicht die anderen Dinge, die direkt vor der Abreise wichtig sind. Dazu habe ich einen eigenen Artikel geschrieben.