Kosten, Restaurants & Trinkgeld

Kommen wir nun zum vielleicht spannendsten Thema: Was kostet so eine Reise durch die USA und Mexiko?

Dazu muss ich schon einmal sagen, dass wir es uns relativ gut haben gehen lassen. Wir hätten wahrscheinlich eine Menge Geld sparen können, wenn wir in Mehrbettzimmern in Hostels geschlafen und abends selbst gekocht hätten. Das war uns aber alles zu anstrengend und diese Reise war schon eine einmalige, besondere Sache für uns, so dass wir immer (dekadent, wie wir sind) in AirBnB– oder Hotel-Zimmern geschlafen haben und jeden Abend essen waren.

Insgesamt haben wir für alles (Flüge, Versicherungen, Auto, Essen, Unterkunft,…) für 90 Tage ziemlich genau 20‘000 Euro pro Person bezahlt, was auch so ziemlich unsere gesamten Ersparnisse der letzten Jahre waren. Aber wie gesagt, wir haben es ein bisschen krachen lassen und alles auch relativ spontan gebucht. Mit mehr Bescheidenheit, Vorbereitungszeit (also vor allem einer früheren Buchung) und Aufwand (zum Beispiel sein Essen selbstzukochen) geht das sicherlich auch deutlich billiger.

Unterkünfte in den USA

Während der Reise habe ich immer ordentlich Buch geführt und kann daher genau sagen, dass wir in den USA pro Übernachtung (Hotel oder AirBnB) durchschnittlich 240 Euro für das Zimmer/Wohnung bezahlt haben. Wie gesagt, hätten wir ein paar Wochen früher gebucht oder uns auch mit Mehrbettzimmern in Hostels zufriedengegeben, wäre das bestimmt auch günstiger möglich gewesen. So spontan war das aber schon das günstigste, was wir an netten Unterkünften finden konnten.

Am teuersten war es dabei meist in den Großstädten (New York, Nashville, New Orleans, San Francisco) mit durchschnittlich 250 Euro pro Nacht und vor allem in Kalifornien, wo die Übernachtung im Durchschnitt 300 Euro gekostet hat. Am günstigsten war es „auf dem Lande“, wo wir meist für rund 130 Euro in Motels untergekommen sind, die aber auch entsprechend bescheidener ausgestattet waren.

Unterkünfte in Mexiko

In Mexiko sah es preislich um einiges günstiger aus: In Puebla haben wir uns ein für dortige Verhältnisse recht teures Hotel für rund 100 Euro pro Nacht gegönnt. Hier wäre man aber auch mit viel weniger ausgekommen. Auch in Valladolid (Yucatán) bekamen wir eine ganze Wohnung für 100 Euro pro Nacht. Auf Holbox (Yucatán) schwankte der Preis je nach Abstand zum Meer zwischen 150 und 300 Euro pro Nacht, hier herrschten also schon wieder US-Preise.

Restaurants in den USA

Preise – Vielleicht ein wenig teurer als in Deutschland

Wie schon erwähnt, ließen wir es uns sehr gut gehen und waren jeden Abend in Restaurants oder Bars essen. Die Restaurantpreise in den USA waren dabei (inklusive Trinkgeld) vielleicht ein bisschen über den deutschen Preisen (zwei Hauptspeisen, zwei Cocktails (die es dort fast überall gibt), ein Dessert haben meist 60 bis 150 Euro inklusive Trinkgeld gekostet). Dabei war es in den Großstädten und vor allem in Kalifornien in der Regel teurer als „auf dem Lande“. In Fast-Food-Ketten waren wir fast nie, da kennen wir die Preise also nicht wirklich.

Übrigens: Falls ihr nach Besteck fragen wollt: Das heißt in den USA „utensils“ und nicht „cutlery“. Und falls ihr euch fragt, was ein „entrée“ ist: Das ist einfach ein Hauptgericht.

Eigentlich waren die Preise in den Restaurants ein wenig günstiger als gerade erwähnt. Allerdings lebt das Personal dort vor allem vom Trinkgeld, so dass wir, wenn wir zufrieden waren, immer 20 Prozent Trinkgeld gegeben haben. Das klingt aus deutscher Sicht heftig, ist aber in den USA der übliche Betrag und heißt einfach nur, dass alles in Ordnung war. Die Preise sind dort so kalkuliert, dass das Personal tatsächlich auf diese 20 Prozent angewiesen ist. Gebt also nur dann weniger, wenn ihr echt unzufrieden mit dem Service seid. Ihr könnt das Trinkgeld dann auch gleich per Karte mit zahlen. Apropos Bezahlen…

Bezahlen im Restaurant – Eine ganz eigene Choreographie

Um möglichst wenig Bargeld mit uns herumzuschleppen, haben wir, wo es ging, alles mit Kreditkarte gezahlt. Zu Kreditkarten und was es da zu beachten gibt, habe ich auch schon einen eigenen Artikel geschrieben.

Anfangs waren wir aber tatsächlich sehr mit dem Bezahlen im Restaurant überfordert. Da gibt nämlich eine ganz eigene Choreographie, die wir uns am ersten Abend auch direkt erstmal vom Kellner erklären lassen mussten. Hier mal, wie das in 95 Prozent der Fälle ablief:

Sobald ihr den Eindruck macht, mit dem Hauptgericht fertig zu sein, kommt die Bedienung an euren Tisch und fragt euch, ob ihr noch ein Dessert wollt. Falls ihr das bejaht, erhaltet ihr noch einmal die (Dessert-)Karte oder eine Beratung. So weit, so normal.

Falls ihr das aber verneint, bekommt ihr sofort die Rechnung. Die heißt in den USA übrigens „check“ und nicht „bill“. Meist hat die Bedienung diese schon dabei. Diese könnt ihr dann in Ruhe prüfen (die Bedienung lässt euch dafür 2 bis 3 Minuten allein, was deutsche Restaurants unserer Meinung nach auch übernehmen sollten). Dann legt ihr die Kreditkarte zu der Rechnung (beziehungsweise in das Mäppchen, in der die Rechnung liegt). Beides wird dann von der Bedienung abgeholt. Nach 1 bis 2 Minuten kommt sie dann mit der Karte und zwei neuen Rechnungen wieder und verabschiedet sich höflich bei euch. Verabschiedet euch auch, denn ihr werdet die Bedienung nun wahrscheinlich nicht mehr sprechen.

Von den zwei neuen Rechnungen ist nun eine für euch (manchmal steht dort oben irgendwas mit „customer“) und die andere für das Restaurant. Bei letzterer (manchmal auch bei beiden) findet ihr nun unten eine leere Zeile, in der ihr das Trinkgeld eintragen könnt. Wie oben erwähnt, solltet ihr hier 20 Prozent geben, wenn der Service in Ordnung war. Diese tragt ihr dort ein, lasst das Exemplar dort liegen und solltet dann bald das Restaurant verlassen, damit sie den Tisch schnell wieder neu vergeben können. Gemütliches Zusammensitzen ist in den USA nur möglich, wenn ihr dauerhaft Essen oder Getränke nachbestellt.

Nun fragt ihr euch wahrscheinlich, wie das Trinkgeld denn nun genau von eurer Karte abgebucht wird, wenn ihr diese doch schon längst wieder zurückhabt. Der Trick ist der, dass in den USA die Kartenzahlung zwar eröffnet, aber erst nach 2 bis 3 Tagen wirklich abgeschlossen wird. Das Restaurant kann also später in Ruhe die Bons durchgehen und die darauf notierten Trinkgelder noch von eurer Karte abbuchen. Nach 2 bis 3 Tagen ist das dann eigentlich auch immer passiert. Da uns das anfangs nicht so ganz geheuer war, haben wir immer unser Kundenexemplar des Bons mitgenommen und das Trinkgeld nochmal darauf notiert. Am Ende waren aber alle Zahlungen korrekt, da hat also niemand beim Trinkgeld getrickst oder Ähnliches.

Trinkgeld – Das leidige Thema

Das Klischee besagt ja, dass man in den USA alles mit Karte zahlen kann. Dem war leider nicht so. Zwar war das in allen Supermärkten, Hotels und Restaurants möglich, aber bei einem Thema mussten wir dann doch immer Kleingeld dabeihaben – beim Trinkgeld:

Die schlechte Bezahlung führt nämlich dazu, dass man auch vielen anderen Service-Menschen Trinkgeld zahlen sollte, wenn man nicht schief angesehen werden möchte. So sollte man in Hotels den Reinigungskräften immer 2 Dollar pro Reinigung auf das Kopfkissen legen. Wir haben allerdings immer durchgängig so ein „Please do not disturb“-Kärtchen an der Tür hängen lassen, so dass nur 1 Mal nach unserer Abreise gereinigt werden musste. Das sparte natürlich auch etwas Trinkgeld.

In manchen Situationen darf man auch sein Auto nicht selbst parken, sondern muss den Schlüssel stecken lassen und es von einem Angestellten parken lassen. Das nennt sich „valet parking“ und war uns immer sehr unangenehm, aber in den USA ist es eben sehr verbreitet und normal. Dabei erhält man dann einen Schein, mit dem man das Auto später (hoffentlich) wieder zurückerhält. Hier sollte man bei der Abholung dem Fahrer 2 bis 5 Dollar geben. Leider kann ich mich nicht mehr so ganz erinnern, wie viel wir in solchen Fällen tatsächlich gegeben haben.

Das Problem bei all dem ist nun, dass man, wenn man alles per Karte zahlt, ja gar kein Kleingeld hat oder bekommt. Das führte dazu, dass wir ständig damit beschäftigt waren, hier und da Kleinigkeiten zu kaufen (im Supermarkt, Drogerie oder Imbiss), um möglichst immer ein paar 1- und 2-Dollar-Scheine im Portemonnaie zu haben. Das war auf die Dauer schon recht nervig, aber so ist das wohl im Kapitalismus…

Benzinpreise in den USA

Früher galt die USA als ein Land mit sehr billigem Benzin. Seit dem Krieg in der Ukraine hat sich das allerdings ein wenig geändert. Im Vergleich zu Deutschland ist es hier aber trotzdem um einiges günstiger.

So hat die Gallone Benzin im Sommer 2023 je nach Region zwischen 3 und 5 Dollar gekostet. Eine Gallone sind fast 4 Liter, ihr müsst den US-Preis also durch 4 teilen um den ungefähren Euro-Preis je Liter zu erhalten (1 Euro sind ja fast 1 US-Dollar).

Das Benzin kostet in den USA also zwischen 70 Cent und 1,20 Euro pro Liter, also immer noch um einiges weniger als in Deutschland (wo es im August 2023 circa 1,85 Euro kostete).

Restaurants in Mexiko

Essengehen in Mexiko war um einiges entspannter und „europäischer“ als in den USA. Hier wurde man nicht sofort zum Bezahlen und Gehen gedrängt, wenn man die Gabel fallen ließ. Auch sagt man das Trinkgeld gleich beim Bezahlen an, so, wie man es aus Deutschland kennt.

Die Preise waren hier erwartungsgemäß um einiges günstiger als in Deutschland. Unser teuerster Restaurantbesuch (und das war ein ziemlich „fanciges“ Restaurant, wo alle Gerichte etwas ausgefallener waren) hat für zwei Personen 50 Euro gekostet, meist war es aber viel günstiger. Nur auf Holbox, eine recht touristische Insel vor Yucatán, galten praktisch US-Preise. Es hängt hier also alles von der Gegend ab, in der man sich befindet.

Trinkgeld in Mexiko

Laut Internet sind in mexikanischen Restaurants wohl 10 bis 15 Prozent Trinkgeld üblich. Ein mexikanischer Freund von uns gibt immer 10 Prozent. Wir als priviligierte Deutsche haben dann lieber 15 Prozent gegeben.

Achtung, in besonders touristischen Gegenden (zum Beispiel auf Yucatán) sind Trinkgelder auch gerne schon in der Rechnung mit eingepreist, weil es hier angeblich ab und zu Probleme mit asiatischen Touristen geben soll, die Trinkgeld aus ihrer Heimat nicht kennen. Ob das nur so ein Klischee ist, weiß ich nicht, in der Tat war das Trinkgeld aber tatsächlich ab und zu schon im Endpreis auf der Rechnung enthalten. Schaut hier also unbedingt immer erst auf die Rechnung, bevor ihr nochmal Trinkgeld draufschlagt.

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