Auto mieten in den USA

Tipp: Vorab in Deutschland reservieren

Bei Mieten eines Autos wird eigentlich überall im Internet empfohlen, das direkt über einen deutschen Anbieter zu machen, da dies meist günstiger und sicherer ist, was Versicherungen angeht. Auch wir haben es so gemacht und unser Auto über billiger-mietwagen.de gesucht und gemietet. Natürlich haben wir auch direkt bei den Anbietern mal online geschaut und in der Tat war es dort mindestens doppelt oder dreifach so teuer.

Am günstigsten und stressärmsten ist es, wenn ihr das schon ein paar Wochen vorher von Deutschland aus bucht. Da wir aber nicht von Anfang an Autofahren und unsere Reiseroute eher flexibel halten wollten, haben wir relativ spontan unser Auto gemietet. Dabei stellten wir erstmal überrascht fest, dass dies gar nicht so kurzfristig (zum Beispiel am Vortag) möglich ist, da sich die Anbieter oft 3 bis 4 Tage Zeit nehmen, um einer Anfrage zuzustimmen oder sie abzulehnen. Vermutlich lag das auch daran, dass gerade (2022) eine ziemlichen Mietwagenknappheit in den USA herrschte. Plant also auf jeden Fall ein paar Tage Wartezeit ein, falls ihr nicht das Doppelte ausgeben wollt und stellt sicher, dass ihr eine „echte“ Kreditkarte und nicht nur eine Debit-Karte habt. Warum, habe ich euch hier beschrieben.

Am Ende haben wir bei billiger-mietwagen.de ein Auto beim Vermieter Alamo reserviert, wobei noch ein Veranstalter namens DriveFTI dazwischengeschaltet war. Etwas kompliziert, aber letztlich hat alles funktioniert, nach ein paar Tagen haben wir die Zusage von Alamo erhalten und konnten unser Auto am Flughafen abholen.

Ein internationaler Führerschein ist übrigens nicht zwingend nötig, wird aber empfohlen, falls doch mal ein Autoverleih Wert darauflegt. Mehr dazu hier.

Was kostet das und was brauche ich

Für 40 Tage haben wir dabei 4000 Euro (das war die günstigste Klasse „Economy“) bezahlt. Dabei waren Vollkasko und Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung, 10 Mio Euro Haftpflicht, alle Kilometer frei, ein Zusatzfahrer und Klimaanlage inbegriffen. Letzteres ist auf jeden Fall empfehlenswert. Gerade in heißen Gebieten (zum Beispiel Death Valley) kann es sonst wirklich unangenehm werden.

Ein eingebautes Navigationssytem und Satellitenradio haben wir nicht mit dazugebucht, da beides ziemlich teuer war (irgendwas um die 40 Dollar pro Tag). Das haben wir auch überhaupt nicht vermisst:

Das Satellitenradio war trotzdem in beiden Autos vorhanden. Im Gegensatz zum klassischen Antennenradio  funktionierte es auch in abgelegenen Gebieten, war auf die Dauer aber auch eher langweilig, so dass wir schnell dazu übergangen, uns Musik offline auf unsere Spotify-App auf dem Handy herunterzuladen und zu hören.

Die Navigation funktionierte auch über’s Handy sehr gut: So nutzten wir Google Maps und luden die Karten für die nächsten Tage immer vorher herunter, so dass es auch ohne Handyempfang funktionierte. Das Auto hatte auch USB-Anschlüsse, über die wir das Handy mit Strom versorgen konnten. Ansonsten könnt ihr aber auch so einen USB-Adapter für’s Auto* kaufen und darüber das Handy laden.

Die Abholung des Autos

Die Übergabe lief dann etwas kurios ab: So durften wir dank des Mietwagenmangels ohne Aufpreis sogar ein Auto aus einer höheren Kategorie nehmen. Das war uns anfangs eigentlich etwas zu groß, aber bei einem späteren Wechsel auf ein kleineres Auto wurde uns dann doch bewusst, dass die Extra-PS gerade in bergigen Gebieten und die bessere Klimaanlage ihre Vorzüge hatten.

Allerdings kam uns der Vertrag an vielen Stellen sehr merkwürdig vor: So war zum Beispiel gar nicht der Name der Mitfahrerin abgedruckt und aus irgendwelchen Gründen ging der Vertrag auch nur 30 Tage, obwohl wir 40 Tage gebucht hatten. Nach einer Stunde Diskussion und mehrfachen Beteuerungen der Alamo-Mitarbeitenden, dass das normal wäre und wir einfach innerhalb von 30 Tagen nochmal anrufen sollen, um den Vertrag verlängern zu lassen, haben wir dann zugestimmt und uns das Auto angeschaut. Dort gab es so einige Kratzer und Schäden, die wir dann an der Ausfahrt noch einmal (zusammen mit dem Namen der Mitfahrerin) in einem Protokoll aufnehmen ließen. Vorsichtshalber haben wir für uns auch noch ein paar Fotos gemacht. Nach zwei Stunden waren wir dann endlich unterwegs.

Nach ein paar Wochen stellte sich übrigens heraus, dass ein Anruf bei Alamo gar nicht ausreichte, sondern wir nochmal an einer Alamo-Station vorbeifahren mussten, um den Vertrag verlängern zu lassen. Auch das Versprechen, dass uns dort dann jemand erklären würde, wie wir mit den zu erwartenden Mautstraßen in Kalifornien umzugehen haben, wurde nicht eingelöst.

Pannen, Autotausch und Rückgabe

Trotz all dieser Schwierigkeiten waren wir letztlich zufrieden mit Alamo: So konnten wir, als eines Tages unsere Autobatterie leer war (und wir später am Tag noch durch das Death Valley fahren wollten!), das Auto einfach ohne großen Aufwand am Flughafen tauschen. Auch die Rückgabe am Ende lief unkompliziert ab, ohne dass jede einzelne Schramme und Beule (die natürlich alle schon vorher vorhanden waren) begutachtet wurde oder uns plötzlich irgendetwas Unerwartetes in Rechnung gestellt wurde.

Speichert euch am besten noch verschiedene Pannennummern ab (meist steht im Mietvertrag eine Nummer, sonst schaut mal auf der Website des Vermieters nach), damit ihr im Notfall nicht erst ewig danach suchen müsst. War bei uns zum Glück nie nötig.

Beachtet auch, dass ihr bei eigentlich allen Auto-Mietverträgen nur auf „paved roads“ fahren dürft. Wir haben „paved roads“ so verstanden, dass ein ordentlicher Straßenbelag auf der Straße vorhanden sein muss. Sand- und Schotterpisten sind also nicht erlaubt. Was genau die Konsequenzen sind, wenn man sich nicht daran hält, konnten wir leider nicht herausfinden. Im Internet rangieren die Aussagen dazu von: „Dann verliert ihr für den Rest der Mietdauer euren Versicherungsschutz.“ bis „Dann wird das Abschleppen auf einer solchen Straße eventuell sehr teuer und umständlich.“

Wisst ihr mehr dazu? Dann schreibt es doch unten in die Kommentare.

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