Puebla

Nach unseren zwei Monaten in den USA haben wir noch drei Wochen in Mexiko verbracht, wo wir zunächst einen alten Freund in Puebla besucht haben. Hier waren wir insgesamt sechs Tage, was wir auch absolut ausreichend fanden. Hätten wir unseren Freund nicht besucht und mit ihm einiges unternommen, hätten uns wahrscheinlich auch 2 bis 3 Tage gereicht, um in Ruhe alle spannenden Dinge zu sehen.

Die Temperaturen waren Mitte Juli übrigens sehr angenehm und es gab immer mal wieder kleine Regenschauer. Mehr dazu findet ihr hier.

Anreise

Puebla lässt sich aus den USA am besten mit Flugzeug (meist über Mexiko-Stadt) erreichen. Es gibt zwar auch einige wenige Fernbus-Verbindungen (zum Beispiel von Houston, TX), mit denen braucht man aber meist mehrere Tage.

Wir sind über Nacht von Los Angeles nach Mexiko-Stadt geflogen. Dort gab es dann direkt im Flughafen-Terminal einen Busbahnhof, von dem aus wir in 2 Stunden Non-Stop mit einem Bus von ADO nach Puebla fahren konnten. Mehr zu den Fernbussen in Mexiko (die wesentlich angenehmer sind als in den USA), findet ihr in diesem Beitrag. Vom Busbahnhof in Puebla haben wir dann einfach ein Uber bestellt, das hier wohl wesentlich mehr Vertrauen genießt als die normalen Taxis.

Übernachtung

Übernachtet haben wir im Hotel Perla Boutique, das auf den Fotos recht fancy aussah und sogar einen Dachpool hatte (den wir allerdings aufgrund des Wetters nie genutzt haben). Im Vergleich zu den USA war das Hotel mit 99 Euro pro Nacht natürlich sehr günstig. In Puebla gehörte es aber eher zu den teureren Hotels. Allerdings hatte es dann doch so einige Schwächen, so dass wir im Nachhinein vielleicht doch einfach ein günstigeres Hotel hätten nehmen können.

Sehenswürdigkeiten

Historisches Zentrum

Puebla hat ein wirklich hübsches historisches Zentrum, das nicht umsonst zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier gibt es sehr viele, sehr beeindruckende Kirchen und bunte Häuser. Auf den Straßen tobt das Leben und es gibt viele schöne Restaurants. Im Prinzip könnt ihr hier einfach den ganzen Tag durch die Straßen spazieren und euch treiben lassen. Zu den Highlights zählen sicherlich die Kathedrale von Puebla und der große Platz (Zócalo) daneben, die Casa De Los Hermanos Serdán mit ihren Einschusslöchern und der Mercado El Parian. Ein Tipp: Wenn ihr die Catedral de Puebla besichtigt, geht auf jeden Fall auf der anderen Straßenseite noch in die Biblioteca Palafoxiana, die ihr dort im zweiten Stock findet. Sie ist zwar klein, aber sehr hübsch und soll die älteste Bibliothek Nord- und Südamerikas sein.

Etwas weiter außerhalb vom Zentrum sieht Puebla dann wie eine normale Großstadt aus. Hierzu können wir aber zugegebenermaßen nicht viel sagen, da wir hier fast immer nur durchgefahren sind.

Cholula

Wusstet ihr, wo die (vom Volumen her) größte Pyramide der Welt steht? Tatsächlich in Puebla. Genauer gesagt im Vorort Cholula. Allerdings versteckt sie sich größtenteils in einem Grashügel, weshalb sie auch erst 1884 wiederentdeckt wurde. Wer genau sie erbaut hat, ist übrigens unbekannt. Wenn ihr die Pyramide erklommen habt, werdet ihr oben auf eine Kirche treffen, die natürlich deutlich jünger als die Pyramide ist, von deren Vorplatz man aber einen wunderbaren Ausblick auf die Umgebung hat. Wenn ihr runter- und etwas um den Hügel herumgeht, könnt ihr auch die offengelegten Teile der Pyramide sehen. Es gibt auch einen Tunnel in die Pyramide hinein, der bei uns aber leider geschlossen war.

Falls ihr auf Kirchen steht, könnt ihr eine Viertelstunde Autofahrt weiter südlich auch noch die Kirche von San Francisco Acatepec besuchen, die von außen sehr reich mit bunten Fliesen verziert ist. Obwohl sie eine barocke Kirche ist, sieht sie durch ihre indigenen Einflüsse doch ganz anders aus als die Kirchen im Zentrum von Puebla.

Vulkane

Schon bei der Fahrt nach Puebla fielen uns die riesigen Berge in der Umgebung auf, bei denen es sich, wie sich später herausstellte, um Vulkane handelte. Wenn ihr von Puebla aus nach Westen schaut, seht ihr rechts den Iztaccíhuatl und links den berühmten Popocatépetl. Im Nordosten wiederum seht ihr La Malinche, die nicht mehr aktiv sein soll. Diese kann man wohl auch besteigen, aber das ist gerade bei den erstgenannten Vulkanen nicht gerade ein Spaziergang und braucht etwas intensivere Vorbereitung und Planung.

Sicherheit

Wir sind keine riesigen Experten zur Sicherheitslage in Mexiko und können nur sagen, wie unser subjektiver Eindruck in fünf Tagen Puebla war: Man sieht hier an vielen Straßenecken immer mal wieder schwer bewaffnete Sicherheitskräfte, was uns schon manchmal ein etwas merkwürdiges Gefühl bereitet hat. Soweit wir gelesen haben, ist es in den letzten zwei Jahrzehnten auch immer ein gewisses Auf- und Ab gewesen, was die Sicherheitslage in Puebla angeht.

In den fünf Tagen haben wir aber nie etwas Unangenehmes oder Gefährliches mitbekommen oder beobachtet. Auch abends wirkte es in den belebten und hübsch beleuchteten Straßen im historischen Zentrum eher entspannt. Wie es weiter außerhalb und nachts ist, haben wir nicht mitbekommen. Unser Freund aus Puebla meinte aber, dass es durchaus Stadtviertel gibt, wo man auch tagsüber eher vorsichtig sein sollte, das Zentrum gehörte aber nicht dazu.

Essen

Neben der Altstadt und Kirchen ist Puebla vor allem für seine Küche berühmt, die in ganz Mexiko einen sehr guten Ruf hat. Unser Freund erklärte uns, dass hier sehr viele verschiedene Chili-Sorten gedeihen, die es woanders nicht so frisch gibt, wodurch das Essen hier schon sehr einzigartig ist. So ist Puebla zum Beispiel für seine vielen Saucen (Moles) bekannt. Wie waren übrigens sehr erstaunt, dass Chili in den meisten Gerichten eine große Rolle spielte, diese aber nie wirklich scharf waren. Falls ihr also nicht so auf scharfes Essen steht, braucht ihr euch zumindest in Puebla (im Gegensatz zum Beispiel zu Yucatán) keine großen Sorgen machen.

In La Casa del Mendrugo könnt ihr euch ganz hervorragend durch die poblanische Küche essen. Hier gibt es auch eine Spezialitat, die Chiles en Nogada, gefüllte Chili in Walnusssauce und Granatapfelkernen, die schon sehr besonders geschmeckt hat.

Auch im Salón Mezcalli könnt ihr euch durch viele tolle, kleinere Gerichte probieren. Hier hatte ich auch die leckerste Margarita meines Lebens, fast schon samtig-weich in Geschmack und Konsistenz.

Um einiges weniger fancy geht es in der Pozolería Matamoros zu: Hier gibt es Pozole, einen sehr deftigen Mais-Eintopf, der wohl ein echtes Nationalgericht sein soll. Wir fanden es auf jeden Fall ganz interessant und sind definitiv satt geworden, auch wenn es vielleicht nicht jeder Magen verträgt. Das Restaurant war brechend voll und schien vor allem bei den Locals sehr beliebt zu sein.

Wenn ihr so richtig traditionelle Mais-Gerichte und -Getränke probieren wollt, kann ich euch das Milli – Cocina de Maíces in Cholula ans Herz legen. Hier gab es Gerichte und Getränke, die ich vorher noch nie gesehen habe.

Frühstückstechnisch scheinen die Mexikaner eher herzhaft zu essen. Für uns Süßschnäbel lagen Tacos am Morgen aber nicht so hoch im Kurs, weshalb wir hier ganz schön nach etwas Passendem suchen mussten. Am Ende haben wir uns dann meist in der Panadería La Princesa mit Gebäck eingedeckt und das dann im Hotelzimmer gegessen. Einmal waren wir auch im Tortenladen Bon Pane. Dort war das Personal aber ziemlich ruppig und die Temperatur der Kühltheken kam uns auch etwas zu warm vor.

Nach Puebla ging es weiter in das grüne, karibische Yucatán, das klimatisch, landschaftlich und kulinarisch ganz anders war als Puebla. Mehr dazu erfahrt ihr im nächsten Beitrag…

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