Nach Memphis ging es weiter mit dem City of New Orleans (einem Zug, zu dem ihr sicherlich diesen berühmten Ohrwurm kennt) durch Mississippi, dem ärmsten Bundesstaat der USA, vorbei an oft kaputten, aber trotzdem irgendwie hübschen Holzhäuser, Feldern und schließlich Sümpfen nach New Orleans.
Hier herrschte schon ein recht schwüles Wetter, so dass wir uns fast wie in den Tropen fühlten (auch wenn wir in diesen noch nie waren 😉).
New Orleans war an sich ganz schön, die Innenstadt fühlte sich vom Erscheinungsbild und den Fußgängern irgendwie europäischer an (was auch immer das heißt) als die anderen Städte im Osten der USA. Trotzdem hat sie uns nicht so sehr umgehauen, wie wir gedacht hätten, vielleicht haben wir aber auch einfach zu viel oder das Falsche erwartet…
Sehenswürdigkeiten
French Quarter
Das berühmteste Viertel New Orleans ist sicherlich das French Quarter mit seinen bunten und verzierten Häusern. Da wir gleich nebenan wohnten, konnten wir hier so einige Male durchspazieren und uns von der hübschen Architektur beeindrucken lassen. Besonders abends war es hier aber sehr laut und voll. Wie in Nashville und Memphis gibt es auch hier eine berühmte Musikstraße: die Bourbon Street, in der man es aber durch die Lautstärke wieder einmal kaum aushalten konnte.
Algiers Point
Wesentlich ruhiger ging es im Viertel Algiers Point auf der anderen Seite des Mississippis zu: Hier könnt ihr einfach mit einer Fähre vom Canal Street Ferry Terminal rüberfahren und dann 2 bis 3 Stunden kreuz und quer durch das Viertel spazieren, das aus vielen hübschen, bunten Holzhäusern besteht.
Mit etwas Glück läuft euch ja, wie uns, eine gut gelaunte Blasmusik-Kapelle über den Weg, die einen Hochzeits-Umzug begleitet.
Garden District
Offensichtlich ist New Orleans gerade aus architektonischer Sicht spannend, denn auch durch das Garden District könnt ihr wunderbar 1 bis 2 Stunden spazieren und euch die alten, prächtigen Häuser und Gärten aus dem 19. Jahrhundert anschauen. Sehr beeindruckend, auch wenn die Gehwege an manchen Stellen schonmal bessere Tage gesehen haben dürften. Hier kommt ihr übrigens sehr gut mit der hübschen, alten Straßenbahn hin, die einmal quer durch die Innenstadt fährt.
Restaurants
Neben der Architektur hat New Orleans aber auch kulinarisch einige Besonderheiten zu bieten: So könnt ihr euch hier in Ruhe durch die bodenständigere Cajun-Küche der französischen Siedler und die etwas gehobenere kreolische Küche mit Einflüssen aus allen möglichen Ländern und Regionen futtern, auch wenn sich beides nicht immer ganz scharf trennen lässt. Typische Gerichte aus beiden Traditionen sind Gumbo (ein recht dickflüssiger Eintopf) und Jambalaya (eine Reispfanne). Beides habe ich natürlich probiert, fand es aber nicht überwältigend. Aber wenn man schonmal hier ist… Solche traditionelleren Gerichte findet ihr zum Beispiel im etwas einfacheren Daisy Dukes (nur dort haben wir Jambalaya entdeckt) oder, wenn ihr es etwas schicker mögt, im Trenasse oder im Luke.
Falls ihr genug von der super-traditionellen Küche habt, schaut unbedingt im Maypop vorbei. Das war eines der besten Restaurants auf unserer Reise und verbindet so ein bisschen die lokale mit südostasiatischer Küche, aber auf einer sehr moderne und leckere Art. Die Cocktails waren ebenfalls ein Traum.
Falls ihr Lust auf polynesische Küche und Tiki-Cocktails habt, könnt ihr außerdem mal einen Blick ins Beachbum Berry’s Latitude 29 werfen.
Frühstück & Süßes
Für Süßmäuler wie uns war das Bittersweet Confections eine tolle Entdeckung. Dort gibt es guten Kaffee und tolle Patisserie, so dass wir ganze drei Mal dort waren. In einer ruhigen Ecke des French Quarters findet ihr außerdem das Croissant D’Or, wo es sehr nette Bedienung und ebenfalls französische Patisserie gibt.
Wenn ihr den Garden District besuchen wollt und genug von französischer Patisserie habt, könnt ihr vorher im Ruby Slipper Cafe vorbeischauen, wo ihr wieder klassische amerikanischer Diner-Kost bekommt.
Übernachtung
Gewohnt haben wir in einer sehr schönen AirBnB-Wohnung im Zentrum der Stadt, die sogar einen Pool auf dem Dach hatte. Genau das richtige bei dem schwülen Wetter in New Orleans…
Da wir in New Orleans einige Probleme hatten ein Auto zu mieten, entschieden wir uns schließlich, mit dem Zug quer durch Texas bis nach El Paso zu fahren. Wie das war, könnt ihr im nächsten Beitrag lesen…