Wie im Beitrag über New Orleans erwähnt, hatten wir leider einige Probleme, spontan ein Auto zu mieten, so dass wir uns dazu entschlossen, mit dem Zug quer durch Texas bis nach El Paso zu fahren.
Mit dem Zug nach El Paso
Der Zug von Amtrak mit dem schönen Namen Sunset Limited brauchte insgesamt 30 Stunden von New Orleans bis nach El Paso. Zum Glück sind wir trainierte Zugfahrer, so dass wir mit so einer langen Zugfahrt kein Problem hatten. Wir hatten auch ein eigenes kleines Abteil mit ausklappbarem Doppelstockbett und drei (gar nicht mal schlechten) Mahlzeiten pro Tag, die wir dann im Restaurant-Abteil einnehmen konnten. Falls ihr gefragt werdet, ob ihr im Restaurant-Abteil oder in der eigenen Kabine essen wollt, nehmt auf jeden Fall das Restaurant-Abteil, dort isst es sich viel netter und ihr steht am Ende nicht vor einem Berg an Plastikmüll. Ach ja, Trinkgeld nicht vergessen… 🙄
Mit 814 Dollar für das „Doppelzimmer“ hatte die Fahrt aber auch einen stolzen Preis (in dem aber die Fahrt, die Übernachtung im eigenen, privaten Abteil, das Essen und ein kleines Begrüßungspaket enthalten sind). Auf jeden Fall war es faszinierend, wie man am Abreisetag noch durch feuchte Sumpfgebiete fährt und am nächsten Morgen in fast wüstenhaftem Gebiet aufwacht. Bei der Ankunft erwartete der Zugbegleiter dann natürlich Trinkgeld. Da wir ihn kaum gesehen haben und recht penetrant über die Lautsprecher auf Trinkgeld hingewiesen wurden, waren wir hier etwas geiziger (auch wenn ich mich an den Betrag nicht mehr erinnern kann).
Unternehmungen
Wenn ihr vorher nur im Osten der USA unterwegs wart, werdet ihr euch in El Paso wie in einem anderen Land fühlen. Hier ist es viel trockener und vor allem der südliche Teil der Stadt könnte optisch auch locker in Mexiko liegen (auch wenn wir zugegebenermaßen bis dahin noch nie in Mexiko waren). Die Downtown wirkte, wie schon in anderen US-Städten, etwas ausgestorben, aber trotzdem war sie eigentlich ganz nett anzusehen.
Die Grenze zu Mexiko besuchen
Da wir von unserem Hotel aus schon den Grenzübergang zu Mexiko in der Ferne sehen konnten, beschlossen wir, dort mal zu Fuß hinzulaufen (einfach die belebte Stanton Street nach Süden runterlaufen) und einen Blick darauf zu werfen. Der Übergang selbst war jetzt nicht übermäßig spektakulär, aber trotzdem war es ein komisches Gefühl, an dieser Grenze zu stehen, die für das Leben vieler Menschen so viel bedeutet.
Durch Downtown spazieren gehen
Wenn ihr vor oder nach dem Abendessen ein bisschen Zeit habt, spaziert ruhig mal durch die Downtown. Hier gibt es durchaus ein paar nette Stellen und interessante Gebäude. Einen kleinen Überblick über die einzelnen Teile der Downtown findet ihr auf der Seite des Downtown Management District.
Ach ja, über die Sicherheit in El Paso gingen die Meinungen im Internet auseinander. Auf unseren Spaziergängen durch Downtown und den Süden der Stadt gab es aber eigentlich nie Situationen, in denen wir uns unsicher gefühlt haben. In der Hinsicht war El Paso eigentlich absolut unaufregend. Nur einmal sahen wir bei einem Mann, der aus seinem Auto stieg, kurz eine Pistole unter dem Hemd hervorblitzen. Das war schon irgendwie gruselig, aber sicherlich nichts, was in den USA für El Paso besonders wäre…
White Sands National Park
Wenn ihr nicht sowieso daran vorbeifahrt, kann ich euch auf jeden Fall einen Ausflug in den White Sands Nationalpark empfehlen, der nur anderthalb Stunden Autofahrt entfernt liegt und über den ihr im nächsten Artikel etwas lesen werdet.
Ansonsten war El Paso für uns eher ein kleiner Zwischenhalt und die Möglichkeit, endlich an einen Mietwagen zu kommen, weshalb wir hier auch nur 2 Nächte verbracht haben.
Essen
So nah an der mexikanischen Grenze wollten wir natürlich unbedingt etwas in der Richtung essen und schauten bei Taconeta vorbei, wo es echt leckere, spannend gefüllte Tacos, Margarita und als Dessert ein leckeres „Tres leches“ gab. Reservieren könnt ihr hier nicht, wir haben aber dank der vielen Sitzplätze trotzdem recht schnell einen Tisch bekommen.
Ansonsten waren wir noch im Tiki Room, wo es ganz leckere kleine Gerichte und süffige Tiki-Cocktails gab.
Falls ihr zwischendurch etwas Süßes braucht, lohnt sich durchaus ein Besuch im Frontera wo es eine große Auswahl an gefüllten Churros gibt, die so klein sind, dass man zum Glück ein paar mehr davon probieren kann.
Übernachtung
Übernachtet haben wir im Aloft El Paso Downtown, das in einem sehr guten Zustand war und eine perfekte Lage hatte. Auch das Personal war mega nett und hat uns bei einigen Angelegenheiten (einer Kuriersendung mit einer Notfallkreditkarte und einem Türriegel, der irgendwie die Tür blockierte) immer zur Seite gestanden.
Wie schon erwähnt, befindet sich nicht so weit entfernt der White Sands Nationpark, der praktischerweise genau auf unserer Route nach Santa Fe lag. Wie wir ihn, der immerhin unser erster Nationalpark hier war, fanden, erfahrt ihr im nächsten Beitrag…