Highway No 1
Von San Francisco aus ging es weiter auf dem berühmten Highway No 1, der fast die gesamte Kalifornische Küste entlangläuft und besonders schöne Ausblicke bieten soll.
Und in der Tat wurden wir nicht enttäuscht: Die Straße verlief über weite Teile direkt am Meer und bot zahlreiche Parkplätze und Haltebuchten, von denen wir einen tollen Ausblick auf das Meer, die Küste und die vielen Strände hatten. Plant hier also unbedingt ein bisschen mehr Fahrtzeit ein, damit ihr immer mal wieder parken und die Aussicht genießen könnt.
Carmel-by-the-Sea
Da wir noch einen halben Monat Zeit in den USA hatten, entschieden wir, uns für die Strecke von San Francisco nach Los Angeles eine Woche Zeit zu lassen und ein paar Zwischenstopps einzulegen.
Nach langer Recherche fiel unsere Wahl für den ersten Halt auf Carmel-by-the-Sea, von dem viele Internetnutzer als kleines, beschauliches Juwel an der Küste Kaliforniens schwärmten.
Solch große Erwartungen mussten, natürlich, enttäuscht werden. Vielleicht lag es an der Kälte und dem intensiven Nadelbaumduft, aber irgendwie erinnerte mich alles doch sehr an einen Urlaub in Brandenburg oder an der Ostsee. Nichts gegen die Ostsee (wo ich meine halbe Kindheit lang gerne Urlaub gemacht habe), aber wir sind hier immerhin in KALIFORNIEN. Auch kulinarisch war die Auswahl eher langweilig und, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, jenseits von Gut und Böse. Deshalb erspare ich euch diesmal die Restaurant- und Café-Tipps.
Was man dem Ort aber zugutehalten muss: Das Zentrum sieht mit seinen Geschäften und Galerien tatsächlich ganz nett aus, es gab einen gut bestückten Waschsalon und direkt im Süden beginnt der Big Sur, den wir auch gleich am nächsten Tag besuchten.
Big Sur
Der Big Sur ist ein rund 150 Kilometer langer Küstenabschnitt, der besonders unberührt wirken soll, da alle Häuser hier so gebaut werden müssen, dass man sie von der Straße aus nicht sehen kann.
In der Tat gab es hier wirklich sehr schöne Ecken, die man sich aber natürlich mit vielen anderen Besuchern teilte. Wir haben an folgenden Stellen (von Norden nach Süden) angehalten, wobei wir uns (da wir ja in Carmel-By-The-Sea wohnten) vor allem für die nördliche Hälfte Zeit genommen haben:
Painters Point
Hier könnt ihr direkt in einer Haltebucht am Straßenrand parken und dann zu Fuß an der Küste entlangspazieren. Die Landschaft sieht hier schon sehr malerisch aus und tatsächlich saß hier auch ein Pärchen mit Pinseln an ihren Staffeleien. Ob das bezahlte Statisten waren? 😉
Aber, wie gesagt, die Stelle hier ist selbstverständlich gut besucht, ihr werdet hier also nicht gerade allein unterwegs sein.
Calla Lily Valley
Wenn ihr Lust auf eine kleine 10-Minuten-Miniwanderung habt, könnt ihr in der Parkbucht halten, bei der der Garrapata Trail vom Highway abgeht. Dieser Trail ist einfach ein kleiner Fußweg durch die Hecken am Straßenrand, der bergab durch ein kleines Mini-Tal führt, in dem je nach Jahreszeit viele weiße Calla-Lilien blühen. Nach einigen Minuten kommt ihr dann an einem sehr schönen Strand an, der bei uns allerdings im Nebel lag (was etwas sehr Mystisches hatte).
Dieses hübsche Fleckchen Natur ist wahrscheinlich für seine (sehr kleine) Größe überbesucht (woran ich mich hier natürlich mitschuldig mache). Also nehmt ein bisschen Rücksicht und falls ihr irgendwo Müll findet, nehmt diesen mit, denn vermutlich kommt die Stadtreinigung hier nicht allzu oft vorbei. Wir waren hier am Nachmittag allerdings tatsächlich ganz allein.
Rocky Creek Bridge
Die Rocky Creek Bridge ist sicherlich das bekannteste Fotomotiv des Big Surs. Aber sie sieht ja zusammen mit ihrer spektakulären Umgebung auch wirklich besonders aus, solange die Gegend nicht gerade im Nebel versunken ist. Hier gibt es wenige Meter nördlich vor der Brücke einen Parkplatz (auf der westlichen Straßenseite).
McWay Falls
Die McWay Falls liegen im Julia Pfeiffer Burns State Park und sind das vermutlich zweitbekannteste Fotomotiv. Es ist im Prinzip ein kleiner Wasserfall an einem kleinen, abgeschiedenen Strand, den ihr euch vom (überhaupt nicht abgeschiedenen) McWay Falls View Point aus ansehen könnt. Diesen erreicht ihr in 3 bis 4 Minuten Fußweg vom McWay Beach Parking Lot aus, der eine stolze Gebühr von 10 Dollar kostet, die man, als wir da waren, in eine Art Vertrauensbriefkasten entrichten musste.
Tatsächlich sieht dieser Wasserfall und der kleine Strand schon ganz nett aus, aber mehr eigentlich auch nicht. Falls ihr ihn verpasst habt, braucht ihr nicht enttäuscht sein, die anderen Ausblicke am Big Sur sind mindestens genauso beeindruckend.
Weitere View Points
Zusammenfassend würde ich sagen, dass die nördliche Hälfte des Big Surs immer wieder superschöne Ausblicke bietet.
Haltet einfach beim Fahren die Augen offen (aber auch den Abstand zum Auto vor euch im Blick) und immer mal wieder in einer der Haltebuchten an. Sofern nicht gerade alles im Nebel liegt, werdet ihr auf jeden Fall viele schöne Ausblicke haben und müsst da (bis auf die Rocky Creek Bridge) eigentlich keine festen Ziele bei Google Maps raussuchen und vorplanen.
Elephant Seal Vista Point
Wie schon erwähnt, haben wir uns vor allem für den nördlichen Teil des Big Sur Zeit genommen. Auf dem Weg in den nächsten Ort (Pismo Beach), haben wir aber trotzdem auch im Süden noch an einer Stelle angehalten, die sich wirklich gelohnt hat: Der Elephant Seal Vista Point kurz vor San Simeon. Hier konnte man (aus sicherer Entfernung) einem großen Haufen See-Elefanten zuschauen, die am Strand lagen und schon von weitem zu riechen waren. Das war auf jeden Fall ganz witzig und sollte von euch nicht ausgelassen werden, wenn ihr hier sowieso vorbeifahrt.
Habt ihr noch Tipps für den südlichen Abschnitt des Big Surs? Dann lasst sie uns doch in den Kommentaren unten wissen.
Wie wir es in Pismo Beach und Santa Barbara fanden, erfahrt ihr im nächsten Artikel…