New York, NY

Auch wenn es komisch klingt, New York scheint ein bisschen wie meine Heimatstadt Berlin zu sein: Entweder man liebt es oder man hasst es. Zumindest habe ich diesen Eindruck oft, wenn ich mir andere Beiträge und Kommentare zu New York durchlese.

Deshalb war auch ich gespannt, wie ich diese Stadt finden würde, mit der unsere Reise 2022 begann. Und was soll ich sagen: Ich war wirklich begeistert von ihr. Schon also wir abends ankamen und nach der anstrengenden Einreise aus dem U-Bahnhof stiegen und zum Hotel liefen, war es einfach magisch, durch die von Wolkenkratzern gesäumten Straßenschluchten zu laufen.

Doch bevor ich euch langweile, komme ich lieber direkt zu meinen persönlichen High- und Lowlights von New York:

Sightseeing

Spazierengehen

Highlight Nummer Eins waren definitiv die Fußwege durch die Stadt. So sind wir, wann immer möglich, zu Fuß gegangen und haben die Stadt, ihre Gebäude, Straßen und Menschen auf uns wirken lassen. Viele empfinden New York sicherlich als sehr anstrengend, überfüllt und kalt. Mir hat es aber sehr gefallen und auch nach einigen Tagen war ich immer noch von den Wolkenkratzern und dem Trubel fasziniert, die sich am besten zu Fuß erleben lassen.

Trotzdem hatten wir auch eine 7-Tage-MetroCard, mit der wir dann längere Strecken unkompliziert mit der U-Bahn zurücklegen konnten. Die U-Bahnhöfe kamen uns übrigens relativ alt, eng und heruntergekommen vor, aber trotzdem haben wir uns immer sicher gefühlt und auch nie unangenehme Situationen erlebt. Wahrscheinlich sind wir aber aus Berlin auch einiges gewöhnt… 😉

Mehr Infos zur New Yorker U-Bahn und MetroCard findet ihr zum Beispiel auf 22places.de.

Brooklyn Bridge

Die Brooklyn Bridge kann man gleich auf mindestens zwei Arten erleben: Zum einen könnte ihr zu Fuß drüberlaufen, was wir auf jeden Fall ganz schön fanden. Falls ihr nicht hin- und zurücklaufen wollt (muss man eigentlich nicht), empfehle ich euch auf jeden Fall, von Ost nach West drüberzulaufen, damit ihr beim Gehen einen schönen Blick auf die Skyline von Manhattan habt. Falls ihr mit der U-Bahn „anreist“, wäre High Street – Brooklyn Bridge ein guter Punkt zum Aussteigen. Es gibt übrigens eine eigene Ebene für Fußgänger auf der Brücke, die über der Auto-Ebene „schwebt“. Dadurch seid ihr komplett vom Autoverkehr getrennt und müsst euch den Weg nur mit den vielen anderen Fußgängern teilen.

Falls ihr danach noch Kraft für einen weiteren Spaziergang habt, könnt ihr anschließend noch durchs Financial District laufen.

Die zweite und wirklich schöne Art, die Brooklyn Bridge zu erleben, ist, kurz vor Sonnenuntergang zur U-Bahn-Station „York St“ zu fahren, ein paar Minuten direkt zum East River-Ufer zu laufen und dann in Richtung Westen zum Pebble Beach zu spazieren. Falls ihr auf dem Weg eine freie Parkbank erwischt, setzt euch dorthin und genießt den Sonnenuntergang mit Blick auf die Brooklyn Bridge und die Skyline. Aber auch später, wenn es dunkel ist, habt ihr einen tollen Blick auf die erleuchtete Skyline, den ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

Financial District

Vom Financial District im Süden Manhattans mit seiner Wall Street waren wir etwas enttäuscht. Irgendwie war alles etwas ausgestorben und unspektakulär. Eventuell waren das noch die Nachwirkungen der Coronazeit, als die ganzen Büros leer blieben und somit natürlich auch die ganzen Geschäfte und Restaurants ihre Kunden verloren und schließen mussten. Trotzdem lohnt es sich, in der Gegend vorbeizuschauen und das ganze mit einem Besuch des Ground Zero und des One World Trade Centers weiter westlich zu verbinden. Auch die Freiheitsstatue ist nicht weit weg.

Freiheitsstatue

Die Freiheitsstatue ist sicherlich eines der Wahrzeichen, die man eben gesehen haben muss, wenn man in New York ist. Wir sind hierfür einfach kostenlos mit der Fähre vom Whitehall Terminal nach Staten Island und gleich wieder zurückgefahren. Die Fähre fährt rund um die Uhr alle 15 bis 30 Minuten (je nach Tageszeit), ihr müsst nichts reservieren und das Beste: Sie kostet euch nichts. Pro Richtung dauert die Fahrt circa 20 Minuten, in denen ihr das südliche Manhattan vom Wasser aus anschauen und eben auch die Freiheitsstatue sehen könnt. Beachtet, dass ihr nicht direkt, sondern schon mit einen gewissen Abstand daran vorbeifahrt.

Falls euch dieser zu groß ist, könnt ihr die Statue natürlich auch direkt (mit einer anderen Fähre) besuchen, was dann aber auch nicht ganz billig ist und uns nicht so interessiert hat.

Rockefeller Center

Wie die meisten Besucher wollten auch wir die Stadt einmal von ganz oben sehen und merkten schnell, dass das nicht ganz billig werden würde. Die meist-empfohlenen Aussichtsplattformen befinden sich auf dem Empire State Building, dem One World Trade Center und dem Rockefeller Center.

Da alle relativ teuer waren und wir gern das Empire State Building vom Aussichtspunkt aus sehen wollten, fiel dieses als Aussichtspunkt schon einmal weg. Am Ende entschieden wir uns dann für Top of the Rock auf dem Rockefeller Center und wurden, trotz des stolzen Preises (40 Dollar pro Person) nicht enttäuscht: Da man sich mitten in der Stadt befand, sah man eigentlich so ziemlich alles von Harlem über den Central Park bis nach Süden zum One World Trade Center, sowie das Umland jenseits des Hudson und East Rivers.

Also wenn ihr die 40 Dollar ausgeben könnt, kann ich euch das nur empfehlen, solange es nicht gerade regnet oder die Stadt im Nebel versinkt.

Central Park

Sollte das Wetter schön sein, solltet ihr unbedingt ein paar Stunden durch den Central Park flanieren. Wir haben uns morgens ein paar Bagels und Donuts besorgt, haben uns im Central Park eine Parkbank gesucht und dann beim Frühstück einer Schulklasse beim Baseball-Lernen zugeschaut. Das war echt putzig.

Ansonsten könnt ihr einfach quer durch den Park spazieren und werdet ständig etwas Spannendes zu sehen bekommen: Baseballfelder, Ententeiche, kleine Brücken, die euch vielleicht an „Kevin allein in New York“ erinnern (was ja auch kein Zufall ist) oder das John-Lennon-Memorial, von dem aus ihr auch in 2 bis 3 Minuten einen Ausflug zurück in die Stadt zum Apartmenthaus The Dakota machen könnt, das eine bewegte Geschichte hinter sich hat.

Times Square

Der Times Square ist sicherlich eine weitere Attraktion, die in keinem Reiseführer fehlt. Wir fanden ihn aber eher unspektakulär, ziemlich voll und finden nicht, dass man ihn unbedingt gesehen haben muss. Ihr könnt ihn aber gut, zum Beispiel mit einem Frühstück im Junior’s Restaurant & Bakery verbinden und dort einen echten New York Cheesecake oder etwas herzhaftes von der riesigen Speisekarte essen. Apropos Essen…

Essen

Worauf wir uns beim Reisen immer besonders freuen, ist es, uns vor Ort durchzufuttern und möglichst viel neue Sachen auszuprobieren. Gerade in New York gibt es da ja eine Menge zu entdecken. Hier mal unsere Highlights:

Restaurants und Bars

Auch wenn die amerikanische Küche nicht den besten Ruf hat, hat uns eigentlich keines der von uns besuchten Restaurants in New York enttäuscht. Es gab aber definitiv zwei Highlights:

Die Ophelia Lounge NYC ist eigentlich eine Cocktailbar, hat aber auch viele kleine spannende Snacks, durch die man sich durchprobieren und definitiv satt werden kann. Wenn ihr aber Cocktails mögt und einen Abend nicht so sehr aufs Geld schauen müsst, schaut hier auf jeden Fall vorbei (unbedingt vorher reservieren) und lasst euch nach Möglichkeit an einem der vielen Fensterplätze platzieren, denn dann habt ihr beim Essen einen tollen Ausblick. Aus Platzgründen hatten wir nur T-Shirts im Gepäck, was letztlich niemanden interessiert hat, aber mit Hemd beziehungsweise Bluse hätten wir uns vielleicht etwas weniger underdressed gefühlt.

Im Chinese Tuxedo in Chinatown hatten wir definitiv unser bestes New Yorker Abendessen. Auch hier war es nicht ganz billig und sicherlich ist es auch kein typisches Chinatown-Restaurant, aber das Essen war wirklich äußerst lecker und abwechslungsreich und die Cocktails bombastisch. Das Restaurant war ziemlich abgefahren eingerichtet und es war recht laut, aber es hat sich definitiv gelohnt. Auch hier solltet ihr unbedingt vorher reservieren.

Snacks und Streetfood

Falls ihr zwischendurch mal Appetit bekommt oder euch Restaurants auf die Dauer zu teuer sind, gibt es natürlich auch eine Menge Snacks und Streetfood, das ihr ausprobieren könnt. Neben den typischen HotDogs (hier ein paar Tipps dazu) und Bagels gibt es da bestimmt eine Menge spannender Dinge (zum Beispiel in Chinatown) zu entdecken.

Wir hatten tagsüber leider nicht genügend Platz im Bauch und wollten abends eher gemütlich irgendwo sitzen, deshalb haben wir hier nur einen Tipp für euch, falls ihr das in Deutschland noch nicht probiert habt: Korean Corn Dogs. Das sind Würstchen oder Käse (oder beides) am Spieß, ummantelt von Teig mit Kartoffel- oder anderen Stückchen, die dann frittiert und mit spannenden Soßen von euch verputzt werden. Das Ganze klingt etwas abartig, aber wir fanden es ziemlich lecker und hatten damit definitiv unseren Energiebedarf für den Rest des Tages gedeckt. 😊

Da ich unseren Laden nicht mehr finden konnte (wahrscheinlich gibt es bei solchen Trends eine recht hohe Fluktuation), googelt einfach mal, wenn ihr dann vor Ort seid.

Frühstück und Süßes

Falls ihr Süßes auch so mögt wie wir, wäre die USA theoretisch ein echtes Paradies für euch. Leider waren wir aber gerade von den Klassikern wie Cupcakes und New York Cheesecake etwas enttäuscht: Die Cupcakes, die wir so probiert haben, hatten eigentlich immer ein viel zu süßes Frosting und den Cheesecake fand ich persönlich immer etwas fest. Aber vielleicht ist das auch einfach der US-amerikanische Geschmack. Im Gegenzug fanden wir zum Beispiel herzhaften Gerichte manchmal erstaunlich unsalzig.

Falls ihr trotzdem in New York mal New York Cheesecake probieren wollt, könnt ihr das zum Beispiel in einer der Filialen von Junior’s Cheesecake machen, die ich oben beim Times Square schonmal erwähnt hatte. Dort gibt es auch eine Menge anderer typischer Speisen (auch herzhaft), so dass ihr hier auf jeden Fall etwas nach eurem Geschmack finden werdet.

Was es in den USA auch häufiger gibt als in Deutschland: Desserts, in denen Bananen eine zentrale Rolle spielen. Falls ihr beispielsweise mal am Grand Central Terminal seid, einem Bahnhof im Zentrum Manhattans, der auch optisch einen Besuch wert ist, schaut doch mal im Untergeschoss bei der Magnolia Bakery vorbei und probiert den Banana Pudding. Es gibt aber auch im Rest von New York einige Filialen.

Wonach ich tagelang gesucht habe, war ein echtes New Yorker Original: Der Cronut. Dieser wurde 2013 in New York erfunden, hatte dann einen ziemlich großen Hype, scheint nun aber wieder fast ausgestorben zu sein. Im Prinzip ist er einfach ein Donut aus Blätterteig. Vielleicht habt ihr ihn auch schonmal in Deutschland irgendwo gesehen, aber ich muss zugegeben, dass ich ihn in Deutschland nur ein Mal entdeckt habe und eher pappig und langweilig fand.

Zurück zu New York: Nach tagelanger Suche und der Aussage „Oh, Cronuts haben wir schon lange nicht mehr, die sind mittlerweile out.“ stellten wir fest, dass auf dem Weg zu unserem Abfahrtsbahnhof der Geburtsort des Cronuts lag: Die Dominique Ansel Bakery in Soho. Also sind wir dorthin und standen erstmal 20 Minuten in einer langen Schlange. So viel zu „Cronuts sind out“. 😉 Vor Ort dann die Überraschung: Es gibt immer nur eine bestimmte Sorte pro Woche. Egal, her damit! Der Laden selbst war ziemlich klein und überfüllt, so dass wir die Kringel 1 bis 2 Stunden später im Zug essen mussten.

Und was soll ich sagen. Es war himmlisch: Innen weich, außen knusprig und prall gefüllt mit einer perfekten Crème, die erfrischend, schön cremig und nicht zu süß schmeckte. Vermutlich war es das leckerste Gebäck der ganzen Reise. 😊

Unser Hotel

Übernachtet haben wir übrigens im Hotel Club Wyndham Midtown 45, wo wir über AirBnB ein für New York recht bezahlbares Zimmer mit einem tollen Blick auf die Hochhausschluchten der Stadt gefunden haben. Etwas merkwürdig war, dass es zwei Schalter im Hotel gab: Einen offiziellen Hotelempfang und einen, wo jemand versuchte, einem irgendwelche Club-Mitgliedschaften zu verkaufen (die wir aber abgelehnt haben).

Bei der Anreise wartete außerdem eine böse Überraschung auf uns: So erhielten wir statt dem Zimmer mit tollem Ausblick aus dem AirBnB-Angebot ein dunkles Zimmer zum Innenhof im Erdgeschoss. Nach einer Nachricht an unsere AirBnB-Vermieterin am nächsten Tag erhielten wir dann ein kostenloses Upgrade in ein wesentlich größeres Zimmer mit einem wirklich schönen Ausblick. Im Zweifel lohnt es sich also auf jeden Fall, nachzuhaken und auf die Angaben im Angebot zu bestehen!

Ansonsten waren wir aber sehr zufrieden, es gab eine frei benutzbare Dachterrasse (ebenfalls mit einem großartigen Blick), kostenlose Waschmaschinen und Trockner im Keller und alles war in gutem Zustand. Auch die Lage war optimal, wir kamen gut überall hin und fühlten uns auch in der Gegend sehr wohl.

Mit frischer Wäsche hieß es dann Abschied nehmen von dieser großen Stadt. Als nächstes wartete das kleine idyllische Hudson auf uns. Warum ich es aber überhaupt nicht idyllisch fand, erfahrt ihr im nächsten Beitrag…

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